Nein, das ist nicht unsere Erfindung. Eigentlich predigen das Pädagogen und Dramaturgen schon seit ewigen Zeiten gebetsmühlenartig: Der Mensch braucht Abwechslung. Der Mensch lernt besser, wenn man Medien, Räume und Aktivitäten variiert. Wenn Inhalt und Form sich verändern. Das heißt eben nicht, dass irgendein “traditionelles”, über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte erprobtes Format gar nicht mehr in Frage kommt.
Allerdings gibt es einige Prinzipien, denen wir als Konzeptioner, Drehbuchautoren und Regisseure folgen. Unbeeindruckt von Moden, Trends und dem Bullshit-Bingo der Kommunikations-Branche. Was die Nutzung und Kombination von Event-Formaten betrifft, habe ich diese hier mal in Form einer Vermeidungsstrategie aufgelistet.
OK, es reicht, oder?
Ja, warum gibt es eigentlich immer noch so viele Tagungen, Meetings und Konferenzen, die ein 0815-Modell in Sachen Event Flow und Dramaturgie so wie oben beschrieben in die Tat umsetzen? Haben die Verantwortlichen denn noch nie die Schmerzen gespürt, die ein nicht enden wollender Rede-Marathon, eine epische Powerpoint-Schlacht oder eine in Skript-Harmonie absaufende Podiumsdiskussion bei ihrem Publikum verursachen?
Wir haben das mit dem Agentur-Team im Dialog mit unseren Kunden analysiert, hier die drei Hauptgründe, warum vieles oft beim Alten bleibt:
Was ist das genau, ein Multi-Format-Event?
Wie eingangs erwähnt. Es liegt mir fern zu behaupten, die Idee “Multi-Format” wäre außergewöhnlich originell. Natürlich gibt es schon zahlreiche Veranstalter und Agenturen, die außerhalb der Norm für individualisierte Lern-, Dialog- und Testräume sorgen.
Individualisierte Angebote. Variable Lernangebote. Möglichkeiten, Gespräch zu führen. Gelegenheiten, Dinge ausprobieren. Damit fängt es an, wenn wir über Multi-Format-Events sprechen.
Aber es geht weiter: Menschen wollen überrascht werden. Menschen wollen selber ihren Weg durch die Veranstaltungen wählen können. Menschen wollen wirklich individualisierte Lernangebote finden. Menschen wollen spontan mit anderen interagieren.
Merken Sie was: Es geht um den Menschen, dem Sie ein Erlebnis bieten wollen. Es beginnt wie immer bei der Frage, was dieser Mensch genau will. Und die Antwort darauf ist heute eben schwerer zu finden als in den Anfangszeiten der Live-Kommunikation.
Die Interessen sind vielfältig. Die Kulturen divers. Die persönlichen Vorlieben, Geschmäcker und Wünsche sind kaum zu fassen. Menschen lernen nicht nur alle ein wenig anders, sie sind von Glanz und Glamour der Medien verwöhnt und von ihren mobilen Endgeräten dauerabgelenkt. Kurz: Der Teilnehmer und die Teilnehmerin von heute sind schwer zu knacken und bei der Stange zu halten.
Multi-Format Events haben folgende konkreten Eigenschaften und damit ebenso konkreten Nutzen für den Teilnehmer:
Klingt kompliziert? Zugegeben: Multi-Format-Events sind planungsaufwändig. Aber eine halbtägige Veranstaltung mit Plenum und anschließenden 3-4 Formaten parallel ist kein Hexenwerk.
Eins sei abschließend bemerkt: Wir gehen nie vom Format aus. Bevor wir überhaupt über die Form der Veranstaltung, die Mechanik und Dramaturgie sprechen, gilt es immer zwei andere Punkte zu klären: Wen wollen Sie mit der Veranstaltung erreichen? Und welche Botschaft soll bei ihren Zielpersonen ankommen? Wenn das erarbeitet und festgehalten wurde, kümmern wir uns darum, auf welche Art wir die “Core Story” so erzählen, dass sie lange hängenbleibt.
//FSt