Showcase: Ein Rebranding und ein Jubiläumsjahr
Showcase Therapie Schulzentrum Münchenstein
Was war unsere Aufgabe?
Das Therapie Schulzentrum Münchenstein feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Jubiläum – ein Anlass zum Innehalten und Zurückblicken. Doch auch Name und Brand Design der Institution sollten erneuert werden.
Das TSM begleitet Kinder und Jugendliche mit Behinderung in ihrer Entwicklung. Über 200 Kinder werden dabei von 120 pädagogischen und therapeutischen Fachkräften im Schulzentrum selbst sowie in inklusiven Regelklassen in der ganzen Nordwestschweiz betreut.
Das Leitungsteam des TSM schenkte uns das Vertrauen, diesen sensiblen und spannenden Prozess zu konzipieren und zu begleiten. Das neue Brand Design sollte nicht nur unter Mitwirkung der Mitarbeitenden entstehen, sondern auch für die Schüler:innen zugänglich sein. Gemeinsam mit unserem Kreativpartner NAMENAME tauchten wir tief ein in die Welt des TSM, um zu sehen, hören, fühlen, ja zu schmecken und zu riechen, wie der Alltag sich in dieser ganz und gar außergewöhnlichen Schule darstellt.
Was waren die Challenges bei diesem Projekt?
„Besonders herausfordernd im Prozess der Umbenennung war es, die Mitarbeitenden von Anfang an zu beteiligen. In früheren, tiefgreifenden Veränderunsprozessen durften sie nicht mitreden und fühlten sich ungehört. Dadurch sanken sowohl die Bereitschaft, neue Strukturen mitzutragen als auch die Identifikation mit der Einrichtung. Daher war es für uns essenziell, nicht nur einen transparenten, partizipativen Prozess zu gestalten, sondern gleichzeitig die Identifikation der Mitarbeitenden mit der Institution an sich zu erhöhen“ berichtet Annick Füllemann aus dem TSM-Leitungsteam
Wie konnten die Mitarbeitenden mit einbezogen werden?
Ein Grafik-Design-Prozess braucht viel Gespür, Erfahrung und Expertise. Diesen Prozess basisdemokratisch mit 130 Beteiligten umzusetzen, hätte kein zufriedenstellendes Produkt ergeben. Wir entschieden uns daher für einen Kreativ-Beirat aus freiwilligen Mitarbeitenden, der die Gesamtheit der Belegschaft abbildete und als ihr Sprachrohr in der Umsetzung eine konsultierende Rolle erhielt.
„Der Kreativ-Beirat hatte zu jeder Zeit Einsicht in den Renaming-Prozess, in die Unterlagen und in die Vorgehensweise und konnte die Arbeitsstände regelmäßig in die ganze Belegschaft tragen. Ihre Meinungen und Vorschläge zur Logo- und Namensentwicklung wurden explizit erfragt und miteinbezogen. Auch den kritischen Stimmen wollten wir von Anfang an Raum geben – sie sollten gehört und berücksichtigt werden. Es brauchte einige Zeit, bis das Vertrauen in den Prozess, in die Schulleitung und die Arbeit von Spielplan4 so weit gewachsen war, dass die Mitarbeitenden die kritischen Stimmen äußern konnten“, so Annick Füllemann.
Zusätzlich wurde ein Jubiläums-Bericht eingeführt, in dem regelmäßig zum Prozess und seinen Fortschritten informiert wurde. Updates gab es ebenfalls bei den Gesamtkonferenzen mit allen Mitarbeitenden.
Wie wurde der Prozess angenommen?
Spätestens mit dem ersten Event, der „Auszeit“, wuchs die Begeisterung über das Jubiläum und auch das Interesse für den gesamten Prozess spürbar. Das Event war als erstes Highlight im Jubiläum als Moment zum Innehalten und Durchatmen gedacht. Der Alltag am Schulzentrum ist sehr kräftezehrend, weshalb die Abwechslung mit Spielen, Cocktails und Diashow aus 40 Jahren sehr willkommen war. Ebenso wurde durch eine kleine Ausstellung allen Mitarbeitenden ein Einblick in die Kreativ-Werkstatt ermöglicht.
„Noch eine Woche nach der Auszeit merke ich, wie auf den Fluren alle ein Lächeln im Gesicht tragen“, bemerkt Wasim Kalak, ein weiteres Mitglied des Schulleitungs-Teams. „Der Umgang miteinander ist spürbar lockerer geworden. Ich glaube, es hat ihnen gut gefallen.“
Was hat sich verändert, was steht noch bevor?
Die beschriebene, partizipative Basis ist manchmal anstrengend, aber definitiv sehr hilfreich für den Kreativ-Prozess. Rebranding und Renaming befinden sich auf der Zielgeraden, auch dank der engagierten Hilfe des Kreativ-Beirats. So sind wir sicher, ein Logo und einen Namen zu finden, in dem sich nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Schüler:innen wiederfinden. So erhält das Schulzentrum eine Sichtbarkeit nach außen, die seiner Systemrelevanz gerecht wird und seine Alleinstellung in der Nordwestschweiz spiegelt.
Dass dazu noch die 40 Jahre Geschichte gebührend gefeiert werden und das Jubiläum seinen Platz in den Fotobüchern bekommt, ist für uns das Sahnehäubchen.