Werkzeugkasten
12 bronzene Regeln für gute Texte
- Variiere die Länge des Satzes, denn zu lange Sätze sind oft zu kompliziert und verschachtelt und zu viele kurze Sätze hintereinander lesen sich ebenfalls sehr holprig, weshalb eine ausgewogene Balance die beste Lösung für gute Texte ist. Das war ein viel zu langer Satz. Spiele mit der Länge der Sätze und der Text wird sich flüssig und natürlich anfühlen. Versprochen.
- Man empfiehlt, wenn möglich, die aktive und selbstbewusste Rede.
Formulierungen wie „Man empfiehlt, wenn möglich, …“ sollten nicht benutzt werden. Schwache Verben und passive Sprache machen den Text uninteressant und öde. - Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, deshalb lass Deinen Text unbedingt von jemandem Korrektur lesen. Du kannst dir den Text auch laut vorlesen, das hilft.
- Vermeide Phrasen und abgedroschene Floskeln wie „Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“, siehe Punkt drei. Das Gehirn schaltet ab, wenn es Sätze zum hundertsten Mal lesen muss.
- Vermeide es, mit den gleichen Wörtern Deine Bulletpoints zu beginnen. Vermeide auch sonst das Wiederholen von Wörtern, vor allem im gleichen Absatz.
- Schreibe natürlich. „Das Boot, auf welchem wir fuhren“, würdest Du wahrscheinlich so nicht sagen, also schreib es auch nicht.
- Superlative, Klischees, Verallgemeinerungen und unnötige Fremdwörter sollten wir abandonnieren.
- Das kühle Nass. Die fieberhafte Suche. Das rege Treiben. Das leibliche Wohl. Von zu vielen sogenannten Basenpaaren sollten wir absehen. Wir alle neigen regelmäßig dazu, sie in unsere Texte einfließen zu lassen, aber wie bei Punkt vier schon erklärt: Man hat sie schon zu oft gelesen. Sei kreativ, überrasche die Leser und Leserinnen. Bringe ihr Gehirn für eine Millisekunde zum Innehalten. Ich habe es mit der Überschrift dieses Artikels versucht.
- Ja, eben, die guten, alten Füllwörter: Eigentlich gewissermaßen zu vermeiden, irgendwie letztendlich auch selbsterklärend.
- Hinterfrage jeden Satz. Braucht es ihn? Und wenn nicht: Kürze ihn, fusioniere ihn mit einem anderen Satz oder streiche ihn.
- Zahlen bis einschließlich 12 ausschreiben, erst dann Ziffern verwenden.
- Sei klar, komm‘ zum Punkt und lass deutlich werden, was du vermitteln willst. Man nennt das beim Texten auch den „Küchenzuruf“. Jeder Text sollte ihn haben: Den einen Satz, mit dem man beschreiben kann, um was es in dem Text geht. Der Küchenzuruf dieses Texts ist folgender: Ein Text, der auf humoristische Weise häufig gemachte Fehler aufzeigt. In der Hoffnung, dass sie so bei den Leser:innen besser hängenbleiben oder sie mindestens zum Schmunzeln bringt.